Wie Jesus sich verhält, finden viele unerträglich. Vor allem, mit wem er sich abgibt! Am liebsten hätten es viele Kirchenprediger, wenn Jesus nur an Kranken, Armen, Flüchtlingen oder der Klimarettung interessiert wäre. Sein Programm war und ist jedoch „Gott will alle“. Deshalb lud Jesus sich auch gleich mal bei einem – der von allen gemieden wurde – in sein Haus ein: Zachäus. Sein Lebenswandel stank zum Himmel. Sein Geschäftsgebaren fanden die Leute zum Kotzen. Seine politischen Ansichten waren nicht korrekt. Mit solchen Leuten spricht und isst ein guter Mensch nicht! Doch Jesus geht zum Giftzwerg in seine ergaunerte Villa am Stadtrand und die Saubermänner kriegen das nicht geregelt. Im Haus wird mit Jesus gefeiert. Drinnen spielt die Band auf. Draußen spielen die Humanisten verrückt: Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt (Lk 19,7). Sie wissen es ganz genau: Jesus verhält sich falsch. Die Leute stehen mit Trillerpfeifen auf der Straße. Die Sprechchöre werden lauter. Die Vermummten suchen Steine. Viel zu viele Kirchenfunktionäre reihen sich draußen am Gartenzaun mit ein. Manche stehen sogar Banner haltend in der ersten Reihe. Mit kirchlich süßlichem Lächeln sabbern sie ihre auswendig gelernten Slogans in die Mikrofone: „Wir müssen uns abgrenzen. Mit denen kann und darf man nicht reden.“
Je länger ich für Jesus unterwegs bin, werden mir derartige Moral-Prediger immer mehr zuwider. Es ist doch klar: Evangelisten, Bischöfe und Pfarrer dürfen politisch, aber niemals parteipolitisch sein. Wer über die Zehn Gebote predigt, ist politisch. Wer im Auftrag von Jesus predigt, will auch so handeln wie er. Denn unter dem Kreuz finden alle, die ernsthaft zu Jesus kommen, Platz – sogar Menschen mit gegensätzlichen politischen Ansichten. Gott will alle!
Lutz Scheufler
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