Wehrt den Anfängen!

Bin ich gegen Faschismus und sage: „Wehrt den Anfängen“,
dann wird gejubelt.

Bin ich gegen Antisemitismus und sage: „Wehrt den Anfängen“,
dann bröckelt die Unterstützung.

Bin ich gegen Sozialismus und sage: „Es riecht zu oft nach DDR“,
dann kann ich froh sein, dass die Steinigung verboten ist.

Klingt komisch, ist aber so!
Lu†z Scheufler

Maranatha

GELEITWORT zur HMK-Sonderausgabe

Wo das Glaubensbekenntnis „Hauptsache gesund“ christliche Gemeinden erobert hat und der Tod zum persönlichen Weltuntergang geworden ist, können die Kirchentüren auf Dauer geschlossen bleiben. Ohne Jenseits-Hoffnung verschwindet die Christenheit in diesseitiger Bedeutungslosigkeit.
Am Anfang hat ein Apostel sein Lebensthema ganz anders auf den Punkt gebracht: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn“ (Phil 1,21). Jesus war für die ersten Christen Hoffnung in der Pandemie der Gottlosigkeit und Trost in der Quarantäne ihrer Gefängniszellen. Während aktuell „Corona“ das Hauptthema einer verwöhnten Wohlfühlchristenheit ist, war es für die Jesusleute vor 2000 Jahren „Maranatha“ — unser Herr kommt. Diese urchristliche Grundhaltung ist auch bei den verfolgten Christen heute zu finden und muss die westliche Christenheit wiederfinden. In diese Wunde legt die HMK ihren Finger.

Lu†z Scheufler

 

Sonderausgabe: CORONA – Stresstest der Gemeinde
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Kirchenaustritt

Die Frage nach dem Kirchenaustritt begegnet mir seit einigen Jahren immer häufiger. Das hat mit den Fehlentwicklungen in den EKD-Kirchen zu tun. Einige fragen interessiert, andere verunsichert. Für manche scheint es ihr persönlicher Missionsbefehl zu sein, gläubige Christen aus den EKD-Kirchen „herauszuretten“.

Hier gibt es einige Punkte, warum mir der Kirchenaustritt aktuell nicht möglich ist:

* Jesus ist weiterhin in die Synagoge gegangen, die Apostel ebenso. Sie waren Hinausgeworfene. Auch Luther wurde hinausgeworfen. Selbst die Bekennende Kirche ist geblieben. Austreten müssen diejenigen, die Bibel und Bekenntnis verlassen haben! 

* Ich bin in der Landeskirche zum Glauben gekommen und es kommen dort nach wie vor Menschen zu Jesus. Jesus ist also noch nicht ausgetreten.

* Ich habe Verständnis, wenn bekennende und engagierte Christen die Landeskirchen verlassen. Es ist eine Gewissensentscheidung. Sie müssen aber wissen, wohin sie „treten“. Welche Gemeinde oder Gemeinschaft ist dann das geistliche Zuhause? Dass es die ideale Gemeinde nicht gibt, ist bekannt. Irrlehren haben auch in Gemeinschaften und freien Gemeinden Einzug gehalten. Bei meinen Diensten merke ich: das Firmenschild macht’s nicht. Jesus baut mit einzelnen Menschen.

* Hinzu kommt: es gibt auch Jesus-Gläubige in den EKD-Kirchen, die eine lebendige Gemeinde haben und keine Alternativen hätten. Diese Christen möchte ich nicht im Stich lassen.

* Häufig wird „Babylon“ (Offenbarung 18,4) als Austrittsaufforderung herangezogen: Und ich hörte eine andre Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden, …  Ich sehe bei dieser Stelle nicht eine bestimmte Organisation, sondern deute sie geistlich: den dreieinigen Gott anbeten, Jesus treu nachfolgen und nicht dieselben Sünden begehen wie Babylon. Das ist eine Aufforderung an uns Christen – anhaltend, also täglich aus Babel hinauszugehen. Übrigens! Die Kirchengeschichte zeigt, dass manche aus der Kirche hinausgegangen sind und dann ein weiteres Babylon daraus entstanden ist.

Lutz Scheufler

idea Spektrum (43-2020) dazu …

Politoffiziere

In der DDR war ich bei den Bausoldaten. Wehrdienst ohne Eid und Waffe. Wie überall in der Nationalen Volksarmee gab es auch bei den Spatensoldaten einen Politoffizier. Der „Politnik“ war für die politische Erziehung der Soldaten zuständig – im Sinne der marxistisch-leninistischen Ideologie natürlich. Sozialistische Persönlichkeiten sollten wir werden. Mitunter bekamen wir bei seinem Unterricht Lachkrämpfe.
Nie hätte ich gedacht, dass ein ähnliches System in den EKD-Kirchen Einzug halten könnte. Da vergeht mir aber das Lachen. Die „Politoffiziere“ nennt man heute „Referent für gesellschaftspolitische Bildung“ oder „Genderbeauftragte“. Auch die Schreiberlinge in den Sonntag-Zeitungen fühlen sich für Gehirnwäsche zuständig. Die mittlere und obere Ebene sind mit Politoffizieren besonders gesegnet. Soweit so schlimm!
Klar gab es in der DDR den „roten Kasner“ in Templin und einige Kirche-im-Sozialismus-Verliebte. Die meisten Kirchenprofis sahen die DDR jedoch kritisch. Um so krasser finde ich, dass sich heute unzählige selbsternannte Kirchenpolitniks im EKD-Milieu tummeln. Ihr Programm nennen sie nicht marxistisch-leninistischen, sondern historisch-kritisch. Moralisierend belehren sie ungefragt jeden nach ihrer rot-grünen Manier. Sie sorgen für die Durchsetzung der korrekten Sprache und entsorgen gleich mal die Weisen aus dem Morgenland aus einer Krippenszene, weil einer von denen schwarz aussieht. Den biblischen Regenbogen missbrauchen sie für unbiblische Lebensweisen. Erschreckend finde ich, dass Leute dabei sind, die früher auf der anderen Seite standen. Einer von ihnen hält immer noch das Abzeichen „Schwerter zu Pflugscharen“ in jede Kamera, saß aber nach der Revolution am Tisch der Mächtigen und zog dort die Polit-Fäden.
ERGEBNIS: Wie in der DDR die Bürger, stimmen in den Kirchen die Mitglieder mit den Füßen ab – innerlich und äußerlich. Die Austrittszahlen sprechen für sich!
EMPFEHLUNG: Schmeißt die Politniks raus. Dünnt die obere und mittlere Ebene aus. Schickt Jesus-Gläubige als Mitarbeiter in die Gemeinden. Sonst ergeht es Euch so wie der DDR mit ihren Politoffizieren. Und Tschüß!
Lutz Scheufler
Mitglied der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens