In der DDR war ich bei den Bausoldaten. Wehrdienst ohne Eid und Waffe. Wie überall in der Nationalen Volksarmee gab es auch bei den Spatensoldaten einen Politoffizier. Der „Politnik“ war für die politische Erziehung der Soldaten zuständig – im Sinne der marxistisch-leninistischen Ideologie natürlich. Sozialistische Persönlichkeiten sollten wir werden. Mitunter bekamen wir bei seinem Unterricht Lachkrämpfe.
Nie hätte ich gedacht, dass ein ähnliches System in den EKD-Kirchen Einzug halten könnte. Da vergeht mir aber das Lachen. Die „Politoffiziere“ nennt man heute „Referent für gesellschaftspolitische Bildung“ oder „Genderbeauftragte“. Auch die Schreiberlinge in den Sonntag-Zeitungen fühlen sich für Gehirnwäsche zuständig. Die mittlere und obere Ebene sind mit Politoffizieren besonders gesegnet. Soweit so schlimm!
Klar gab es in der DDR den „roten Kasner“ in Templin und einige Kirche-im-Sozialismus-Verliebte. Die meisten Kirchenprofis sahen die DDR jedoch kritisch. Um so krasser finde ich, dass sich heute unzählige selbsternannte Kirchenpolitniks im EKD-Milieu tummeln. Ihr Programm nennen sie nicht marxistisch-leninistischen, sondern historisch-kritisch. Moralisierend belehren sie ungefragt jeden nach ihrer rot-grünen Manier. Sie sorgen für die Durchsetzung der korrekten Sprache und entsorgen gleich mal die Weisen aus dem Morgenland aus einer Krippenszene, weil einer von denen schwarz aussieht. Den biblischen Regenbogen missbrauchen sie für unbiblische Lebensweisen. Erschreckend finde ich, dass Leute dabei sind, die früher auf der anderen Seite standen. Einer von ihnen hält immer noch das Abzeichen „Schwerter zu Pflugscharen“ in jede Kamera, saß aber nach der Revolution am Tisch der Mächtigen und zog dort die Polit-Fäden.
ERGEBNIS: Wie in der DDR die Bürger, stimmen in den Kirchen die Mitglieder mit den Füßen ab – innerlich und äußerlich. Die Austrittszahlen sprechen für sich!
EMPFEHLUNG: Schmeißt die Politniks raus. Dünnt die obere und mittlere Ebene aus. Schickt Jesus-Gläubige als Mitarbeiter in die Gemeinden. Sonst ergeht es Euch so wie der DDR mit ihren Politoffizieren. Und Tschüß!
Lutz Scheufler
Mitglied der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
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